Pfronten: Winterwandern im „Europäischen Wanderdorf“

Die jüngst als „Europäisches Wanderdorf“ ausgezeichnete Gemeinde Pfronten im Allgäu lockt noch bis März mit acht erlebnisreichen Winterwanderwegen. Outdoor Impuls stellt die vier schönsten davon vor.

 

Der Winter ist bereits in vollem Gange und Schnee ist längst gefallen: Optimale Voraussetzungen zum Start der Winterwandersaison, die in Pfronten schon im Dezember begonnen hat. Bis März wählen Wanderbegeisterte unter acht gut ausgeschilderten Pfaden mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgeraden. Jeder der Wege bietet ein oder mehrere Highlights: Ob Naturspektakel, urige Gasthäuser und Hütten oder atemberaubende Ausblicke.

Pfronten lockt Winterwanderer. Winterwanderer rund um Pfronten.

Fotos: Gerhard Eisenschink

Finstertalrunde – wo der Name nicht Programm ist

Rund um Pfronten sind die Winterwanderwege gut. Gute Winterwanderwege in der Finstertalrunde.

Der sonnige Wanderweg liegt direkt zu Füßen Deutschlands höchster Burgruine Falkenstein. Wer den Pfad mit mittlerem Schwierigkeitsgrad wandert, hat immer wieder freie Sicht auf das letzte unvollendete Werk von König Ludwig II. Kulturbegeisterte versetzt die Pfrontener Route in Begeisterung, doch auch aus geologischer Sicht ist der Weg interessant. Das heute so sanfte und malerische Tal formte einst ein Gletscher. Eine weitere Besonderheit kennzeichnet diesen Weg: Die Finstertalrunde wird nicht wie die anderen Winterwanderwege geräumt, damit er begehbar ist, sondern gewalzt. Die fünf Kilometer lange Rundtour durch die Eiszeittäler endet direkt wieder am Ausgangspunkt in Pfronten, wo auf die Wanderer Einkehrmöglichkeiten warten. Details hier

Große Talwanderung – Hier wandert der Blick mit

Die große Talwanderung hat schöne Winterwanderwege. Verschneite Wege auf der großen Talwanderung.

Auch dieser Weg beschert den Besuchern einen spektakulären Ausblick. Diesmal auf das Panorama der Allgäuer Alpen, genauer gesagt auf den Aggenstein und den Breitenberg. Trotz weiter Sicht müssen Wanderer keinen hohen Anstieg bewältigen. Die große Talrunde ist von eher geringem Schwierigkeitsgrad, die Höhendifferenz beträgt lediglich 30 Meter – ideal also für Genießer jeden Alters. Abwechselnd führt der über acht Kilometer lange Weg entlang der Faulen Ache, einem Bach mit eisigem Gebirgswasser, und anschließend durch das Moor Berger Moos, eine ursprüngliche Moorlandschaft. Auch die Pfrontener Ortsteile Kreuzegg und Ried werden passiert. Wer auf dieser abwechslungsreichen Tour den Ausblick auch von weiter oben genießen möchte, lässt den Blick auf dem Aussichtsturm des Berger Moos schweifen. Details hier

Wandern, Geschichte, Kulinarik – die Talwanderung zur Fallmühle

Talwanderung zur Fallmühle. Wanderer auf dem Weg zur Fallmühle.

Startpunkt dieser Tour bildet das Skizentrum Pfronten. Von dort aus führt die Route ins Achtal am Fuße des Breitenbergs. Entlang der Steinacher Ach verläuft der Weg über eine Brücke zu dem schattig-kühlen Weiler „Gschön“, von Einheimischen auch als der „Pfrontener Nordpol“ bezeichnet. An einem Wasserwerk vorbei verläuft die Route in den Auwald, wo am Wegesrand eine Bildtafel an die Fuhrleute erinnert, die früher vor ihrer gefahrenreichen Fahrt ins Tal beteten. Die mit 3,6 Kilometern vergleichsweise kurze, mittelschwere Tour endet meist mit einem zugleich geschichtsträchtigen und kulinarischen Höhepunkt: Der Gasthof Fallmühle lädt hungrige Wanderer, aber auch Holzfäller und Bergbauern seit seiner Entstehung 1783 zum Nächtigen, Schlemmen und Verweilen ein und ist Gegenstand verschiedener Geschichten und Lieder. Im „Fahl“, wie die Fallmühle im Allgäuer Dialekt genannt wird, erwarten die Gäste traditionelle Gerichte und freundliche Ziegen im Stall hinter dem Hof. Details hier

Talwanderung zur Vilstalsäge – Entdeckungsreise ins Vilstal

Vilstal mit verschneiten Winterwanderwegen. Schnee als Begleiter zur Vilstalsäge.

Auch diese Wandertour kommt mit einer Besonderheit daher: dem Fluss Vils, der als einer der ganz wenigen Wasserläufe zurück Richtung Gebirge fließt und dort in den Lech mündet. Die über vier Kilometer lange Wanderung von leichtem Schwierigkeitsgrad führt flussaufwärts an der historischen Schochersäge vorbei, wo heute ein modernes Turbinenhaus steht, das erneuerbare Energie erzeugt. Wer sich am Schluss aufwärmen und stärken will, den heißt die Gaststätte Vilstalsäge in Pfronten-Ried willkommen, die am 1. Februar 2018 Neueröffnung feiert. Für Fans uriger Nachtwanderungen bieten sich die wöchentlichen Fackelwanderungen durchs Tal an – für ein rundum gelungenes Wintererlebnis. Details hier

Eine Übersicht über alle acht Winterwanderwege rund um Pfronten finden sich mit allen Details hier

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