Tag 1: Rifugio Zoia: Anreise – und mit Italien mitfiebern
Diese eine Woche im Juni markiert einen Höhepunkt im Jahr eines jeden aus dieser Gruppe. Diese eine Woche, die immer unter der Führung von Thomas Dempfle, Chef der Oberstdorfer Bergschule Oase Alpin an die schönsten Stellen der Alpen führt. Diese eine Woche, in der es heißt, die Seele vom Alltag zu entlasten, zu dem nun einmal seit März 2020 auch Corona gehört.
Tatsächlich sind – wie das Programm es will – pünktlich bis um 17 Uhr alle 13 Wander*innen am Rifugio Zoia eingetrudelt. Diese Gruppe findet sich immer wieder zusammen, und das seit 2011. Sie kommen, um gemeinsam zu wandern und besagte Woche miteinander zu erleben aus der Gegend ums schwäbische Esslingen, aus dem bayerischen Schongau, aus Hofheim im Taunus und dem nordrhein-westfälischen Neunkirchen.
Dabei war schon die Anreise interessant, führte sie doch durch Österreich und die Schweiz. Immerhin nahmen die Teilnehmer schon den 2.117 Meter hohen Splügen-Pass unter die Räder. Eine Meershöhe, die in den nächsten Tagen immer normaler werden dürfte.
Ziel war das Rifugio Zoia im Hochtal Valmalenco, einem Seitental des Veltlin in der Lombardei. Diese gemütliche Hütte steht auf 2.021 Meter über NN. Flugs verteilt Wirt Emanuele die Zwei-, Drei- und Fünfbettzimmer, allesamt mit eigenem Bad samt Dusche und WC, welch Luxus. Sie werden diesmal für gleich mehrere Nächte bezogen. So sieht es das Konzept der in der Einsamkeit der Corona-Zeit von Oase Alpin ersonnenen Standortwoche vor, bei dem jeden Tag Wandertouren in die Umgebung gestartet werden. Die Runden um das Rifugio Zoia hat Oase Alpin neu ins Programm aufgenommen.
„Diese Gruppe hat so viel Erfahrung, dass ich mich auf ihr Urteil verlassen kann“, lobt Thomas Dempfle. „Wenn diese Teilnehmer sagen, Hütten und Touren sind gut, dann sind die gut.“ Was genau auf die Wander*innen zukommt, wird später beim Abendessen mit Bergblick (samt Regen) besprochen, das auf 19.30 Uhr angesetzt ist.
So spät? Klarer Fall: Vorher steht Fußball auf dem Plan, Italien gegen Wales. „Guckt mit und feuert Italien an“, lädt Emanuele die Gäste aus Deutschland ein. Aber sicher doch. Schließlich kickt am Mittwoch Deutschland gegen Ungarn. Dann müssen die Italiener zu richtigen Mannschaft halten.
Fotos: Claus-Georg Petri