Tag 4: Zeppichl - Eisjöchl - Eishof

Kaiserwetter zur Königsetappe: Unter wolkenlosem Himmel startet die Gruppe nach ausgiebigem uns sehr gutem Frühstück in den Tag. Heute geht es bergauf ins Hochgebirge. Im Tal geleiten noch üppige Wiesen voller blühender Blumen den Weg. Der Talschluss ist ein weiter, runder Kessel, durch den ein Bach rauscht und in dem Kühe weiden.

 

Um Felsstürzen aus dem Weg zu gehen, wählt Thomas Dempfle für die Gruppe den rechten der zwei Alpinsteige. In weiten Serpentinen gehen die Wanderer Schritt für Schritt bergauf. Wolken ziehen auf, es ist angenehm zu laufen. Kurz vor dem Ziel, der Stettiner Hütte auf 2.875 Meter Seehöhe sind noch zwei kleinere Schneefelder zu kreuzen, dann bricht die Hütte durch den Nebel. Viereinhalb Stunden bergauf und etwa zehn Kilometer sind geschafft.

 

Ihre Architektur polarisiert: Rostrot erhebt sich das nagelneue Gebäude, welche die vor einigen Jahren von einer Lawine weggerissenen Hütte ersetzt. Modern ist auch der Gastraum, hell mit großen Fenstern, denen allerdings der Nebel kaum eine Chance auf einen schönen Ausblick einräumt. Obwohl die Stettiner Hütte offiziell erst am 1. Juli öffnet, bekommen die fröstelnden Wanderer eine heiße Suppe, dazu Tee oder Kaffee. Toller Service.

 

Die Stärkung kommt rechtzeitig. Tatsächlich hat die Wanderung von allen einiges abverlangt. „Ich hatte es mit nicht so anstrengend vorgestellt“, gesteht Renate, die sich zum ersten Mal der Gruppe angeschlossen hat. Zu Hause, so erzählt sie sei sie in erster Linie im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb unterwegs: „Aber das hier ist eine andere Hausnummer.“

 

Nach der Mahlzeit geht es zum Höhepunkt der Woche und damit auch des Meraner Höhenwegs: Das Eisjöchl ist nach wenigen Schritten erreicht, ein riesigen Steinmanderl auf einer Scharte in 2.908 Meter Seehöhe. Dieser Punkt markiert auch die 1.300 Höhenmeter, welche die Gruppe an diesem Tag zurückgelegt hat. Lächeln fürs Erinnerungsfoto.

 

Von oben ist das Ziel des Tages auszumachen: Der Eishof, eine traditioneller Alm liegt auf 2.071 Meter über NN im Pfossental. Das bedeutet: gut 800 Höhenmeter Abstieg. „Wenn wir flott absteigen, erreichen wir ihn in zwei Stunden“, macht Thomas Demplfe Mut.

 

Tatsächlich: Die ersten aus der Gruppe - ein paar dösen noch unterwegs im Gras - kommen nach den versprochenen zwei Stunden an - unter blauem Himmel. Ein kühles Bier und aus die heißen Schuhe. Heute schlafen alle im Mehrbettzimmer, vorher gibt es aber noch ein leckeres Abendessen. Heute zur Abwechslung mal vegetarisch.

 

Aufstieg 1.300 Hm, Abstieg 850 Hm, 7 Sunden, 18 Kilometer

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